Kosten der App Entwicklung - ein Überblick

Frau bedient Rechenfunktion am Smartphone und gibt Zahlen ein.

„Was kostet eigentlich eine App?“ Diese Frage zu den Kosten der App-Entwicklung wird mir als CSO eines App-Entwicklungs-Unternehmens vermutlich am häufigsten gestellt. Mein Name ist Oliver Hartl und ich antworte auf diese Frage gerne mit einer Gegenfrage: „Was kostet eigentlich ein Auto?“

Um antworten zu können, muss man sich zunächst weitere Fragen stellen: Welche Anforderungen hat jemand an eine App (bzw. an ein Auto)? Welche Feature (Ausstattungsmerkmale) dürfen nicht fehlen? Welchen Zweck muss die App erfüllen und was ist „nice to have“? Wie beim Kauf eines Autos müssen im Vorfeld die wichtigsten Anforderungen zumindest grob definiert werden. Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass die Entwicklung des Bedarfs gemeinsam mit unseren Kund*innen am zielführendsten ist.

Besonders wichtig ist, von Beginn an die User*innen in den Mittelpunkt zu stellen. Zufriedene User*innen sind der zentrale Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg einer App – egal ob sie intern oder extern genutzt werden soll.

Phasen der App Entwicklung

Was beeinflusst nun die Kosten der App-Entwicklung tatsächlich? Ein App-Projekt wird grob in verschiedene Phasen unterteilt. Diese Phasen haben wir hier dargestellt:

Darstellung des Auflaufplans zur Erstellung einer App von der Idee bis zur Einreichung.
© bluesource.at

Häufig werden App-Ideen bereits in der ersten Phase, also nach einem Beratungsgespräch, wieder verworfen. Problematisch ist dabei die Vorstellung von Kund*innen, dass Apps (diese „Mini-Programme“) keinen Aufwand bedeuten. Schließlich werden sie in den App-Stores häufig gratis angeboten.

Die Realität sieht anders aus: Die Anforderungen von Apps an Konzeption, UX und UI sind komplett unterschiedlich. Zudem funktionieren Apps nicht als Stand-alone-Lösung, sondern benötigen für Logik und Datenverarbeitung teils komplexe Backend-Systeme.

Einen Großteil aller nötigen App-Screens bekommen User*innen im Idealfall nie zu Gesicht. Sie bewegen sich vorwiegend auf den Hauptseiten. Nichtsdestotrotz sind all diese Screens für eine funktionierende App notwendig, damit sichergestellt werden kann, dass sich die User*innen überall in der App abgeholt fühlen. Für eine gute, durchdachte App ergeben sich für Konzeption, Design, Umsetzung und Testen somit mindestens 50 Personentage (1 Person arbeitet 1 Tag = 1 Personentag). Je komplexer eine Lösung – und der Trend in der App-Entwicklung geht in diese Richtung – desto mehr Personentage sind nötig. 150 bis 200 Personentage sind keine Seltenheit mehr.

Kosten kritisch hinterfragen

Seien Sie kritisch, wenn Sie das nächste Mal fragen „Was kostet App-Entwicklung?“. Ist eines der eingeholten Angebote wesentlich billiger als die anderen, hinterfragen Sie, wie das möglich ist:

  • Was genau ist in diesem Angebot enthalten?
  • Haben Sie die Möglichkeit, beim Screendesign einzugreifen oder müssen Sie das Design selbst liefern?
  • Wie viele erfolgreiche App-Projekte, hat das Unternehmen schon umgesetzt? Achtung: Web-Entwicklung ist nicht App-Entwicklung, vor allem in Hinblick auf UI/UX!
  • Wie wird die Qualität der App gesichert?
  • Gibt es einen Hardware-Testpool, um auf die Eigenschaften der verschiedenen Geräte einzugehen?
  • Wie wird mit dem Thema Internationalisierung umgegangen?
  • Wie kommen Sie zu Testdaten und wie verhält sich die App unter Last?
  • Wird das bereits im Vorfeld überprüft oder führt dieser App-Anbieter nur Labortests durch?
  • Und last but not least: Bietet das Unternehmen einen Wartungsvertrag an, um die App auch lauffähig zu halten?

Je besser Sie diese Fragen prüfen und beantworten, desto geringer wird die Gefahr eines bösen Erwachens während der App-Entwicklung bzw. im späteren Betrieb.

Abschluss-Tipp zu den Kosten der App-Entwicklung

Ein Tipp zum Schluss: Eine schlecht produzierte App kann dem Image Ihrer Firma mehr schaden, als keine App anzubieten. Denn hagelt es schlechte Store-Bewertungen oder es kommt, im Falle einer internen Verteilung, negatives Feedback von User*innen, kostet Sie das Reparieren und der neue Vertrauensaufbau mehr, als die ursprüngliche Entwicklung. Schlechte Apps kämpfen meist zusätzlich mit Akzeptanz-Problemen bei den User*innen, was das Erreichen von gesetzten Zielen verhindert. Umso wichtiger ist es, eine App und das Konzept dahinter auf Herz und Nieren zu prüfen. Und zwar bevor die App Millionen von Menschen in den Stores verfügbar gemacht oder intern ausgerollt wird. Sonst wird es in jedem Fall teuer.

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